chez del - hat star wars iii gesehen
Sonntag, 28. Juli 2002
28. Juli 2002 um 01:54:33 MESZh

widerspruch? anybody?

"Die Tatsache, dass sich keine These findet, die nicht kontrovers erörtert würde oder werden könnte, zeigt deutlich, dass unsere natürliche Urteilskraft das, was sie überhaupt zu erfassen vermag, kaum schlüssig erfasst. Mein Urteil über eine Sache kann meinesgleichen mitnichten dazu bewegen, es zu seinem zu machen - ein Zeichen, dass ich sie auf andere Weise als durch ein natürliches Vermögen erfasst habe, das ich ja mit allen übrigen Menschen teilen sollte. Selbst wenn wir den unendlichen Meinungswirrwarr unter den Philosophen einmal beiseite lassen, diese universalen und schier endlosen Auseinandersetzungen über die Erkenntnis der Dinge, diese unaufhörlichen Zwiste und Zerwürfnisse (denn das dürfte wohl unumstritten sein, dass sogar die von Natur aus fähigsten Gelehrten sich in nichts einig sind, nicht einmal darin, dass der Himmel über unserm Kopf ist...) - selbst dann ist schon aus der Verwirrung, in die unser eignes Urteilen uns stürzt...leicht zu erkennen, dasss es auf recht wackligen Füßen steht. Wie verschiedenartig bewerten wir doch die Dinge! Wie oft ändern sich unsere Vorstellungen! Was ich heute meine und glaube, das meine ich und glaube ich aus innerster Überzeugung: All meine Kräfte stehn mir mit allem, was sie vermögen, dafür ein. Keine Wahrheit könnte ich mit größerer Inbrunst mir zu Eigen machen und bewahren als diese. Und dennoch: Ist es mir nich widerfahren, - und ´das keineswegs nur einmal, sondern hundertmal und tausendmal und alle Tage -, dass ich mir hernach mit denselben Kräften und derselben Inbrunst irgendeine andere Wahrheit zu Eigen machte, die ich inzwischen auch wieder als falsch verworfen habe. Man sollte wqenigstens durch Schaden klug werden! Wenn ich mich so oft unter diesem Banner des Fürwahrhaltens verraten fand, wenn sich mein Prüfstein gewöhnlich als trügerisch und meine Waage als falsch eingestellt erweis, mit welcher Sicherheit kann ich mich dann nächstes Mal mehr darauf verlassen als bisher? Ist es nicht Torheit, mich ständig von ein und demselben Führer irreführen zu lassen? Doch das Schicksal mag uns fünfhundertmal hin und her schieben, unsrer Glaubensbereitschaft wie einem Fass Überzeugungen einschütten und ihr neue einschütten, ohne Unterlass - stets wird die jüngste, die augenblickliche Überzeugung us die allein sichre und unfehlbare sein! Für sie gilt es Gut und Blut zu opfern, Ehre und Seelenheil - einfach alles." Michel de Montaigne. in: Felix Mitterer, Flucht aus der Beliebigkeit. 2002.

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28. Juli 2002 um 00:47:21 MESZh

wunschliste

hängematte discman technics-turntable(s)

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Samstag, 27. Juli 2002
27. Juli 2002 um 22:43:35 MESZh

titelseite

laut meinen einstellungen sollten die gschichten nach sieben tagen von der frontpage verschwinden. tun sie aber, wie man sieht, nicht. offenbar habe ich im skin editor etwas verändert. wenn das hier einer liest, bei dem jetzt irgendwelche insiderglocken läuten: es wäre nett...

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27. Juli 2002 um 12:20:17 MESZh

gekoppelt:

"Dass Wirklichkeitstreue zum Erfolg beim Publikum beiträgt, ist für Hollywood ein Gesetz. Dafür nehmen die Studios die Mehrkosten fürs Militär hin, die sich selbst bei teuersten Produktionen fast immer nur im einstelligen Millionenbereich bewegen. Doch das Pentagon erwartet eine Gegenleistung: das Recht auf Zensur. [...] Dabei nahm die Umdeutung des realen Ereignisses im Licht der patriotischen Gegenwart groteske Züge an. [...] Im Übrigen verfügt auch Präsident George W. Bush über ein ausgeprägtes Gespür für die Illusionsmacht Hollywoods und das Trostbedürfnis seiner Landsleute nach den Attentaten in New York und Washington. Um sicherzugehen, dass die Wünsche der Regierung den Filmemachern nicht verborgen bleiben, lud der Bush-Berater Karl Rove im November 2001 eine erlesene Schar von Regisseuren und Produzenten zum Gedankenaustausch über den Beitrag Hollywoods zum Krieg gegen die Terroristen." Der Spiegel: "Die Achse des Guten"

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Freitag, 26. Juli 2002
26. Juli 2002 um 17:05:41 MESZh

wiederholung

der ndr wiederholt täglich um 6 uhr 45 die tagesschau von vor 20 jahren. am 16. juli 1982 hat israel die palästinenser in west-beirut bombardiert, wurde über die ablöse saddam husseins diskutiert, war das wetter genauso beschissen wie heute, hat franz josef strauss die bayreuther festspiele besucht und betrug das wirtschaftswachstum statt 4 nur 2 prozent - in der sowjetunion.

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26. Juli 2002 um 16:33:53 MESZh

6 uhr 20

ist ein zeitpunkt, den man nicht unbedingt jeden tag erleben muss.

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Sonntag, 21. Juli 2002
21. Juli 2002 um 14:10:56 MESZh

my own private wiesenstock 2002

ah, wieder sauber. zwei tage und nächte musikfestival lassen ihre spuren zurück - körperlich. innerlich kann diese zeit indirekt proportional reinigend sein...abhängig von den richtigen mitmenschen, dem richtigen wetter und der richtigen musik. nun, alle variablen haben mitgespielt. zum ersten: ja. einfach ja. es woodstockelt ahhh morgenstund 2 zum zweiten: trocken, kaum bewölkt, nicht zu heiß, leicht windig. schön kalt in der nacht; die butter war am morgen ideal. zum dritten: oh ja. die sneaker pimps: leider versäumt. attwenger: hudab. jovanotti: 16 köpfe auf der bühne, ein world-orchester, der straßenrapper versprüht lebensfreude und liebe. "oooooooooo oooooo ooo l'ombelico del mondo". das publikum beginnt a capella und eigenverantwortlich zu singen. es wird eine special extended version, 20 minuten. summer of amore. air: viel dicker in den 80ern als auf cd. das elektronische, das sonst für die nötige kühle und abgespacte distanz sorgt, fehlt. leider. die synthesizer wabern neben dem bass, die stimmen klingen pädophil-verkokst, die melodien sind trotzdem großartig. aber keinerlei ecken, kein, ja, testosteron. mir pickt das in summe zu penetrant, ich finde nichts, was mir die cds nicht geben könnten. außer einer pompösen lichtshow. aber selbst das kann g-force besser. morcheeba: die erwartet gute hintergrundmusik zum ineinander verknotet am boden liegen und in den himmel starren. es wäre der ursprüngliche plan, dass morcheeba vor air auftreten, energietechnisch vermutlich besser egwesen. aber: was solls, zug versäumt ist zug versäumt. sofa surfers: das goddnight-special, ab 2 uhr! es sind bedeutend weniger, aber noch überraschend viele menschen da. nach air und morcheebas gediegener langeweile und einem berauschten körper genau das richtige: der sog der sofa surfers war noch nie wirkungsvoller. eine große rolle spielt auch die leinwand, die viel größer als damals im wuk ist: die musik fusioniert bedeutend besser mit den visuals. dann zum zelt. überall lagerfeuer. lachen. melodien. sternenhimmel. gute nacht. kurze nacht: die "gelbe sau" (j. kugler) ist mächtig geworden. frühstück. chillen. lachen. sich gerne haben. frühstücksentdeckung morgenstund morgendstund3 ein südafrikanischer wundermann und sein acht wochen altes baby kommen vorbei. er hat früher genau den selben vw-bus gehabt; selbes dach, selbe ausstattung, selbe farben. damit ist er jedoch nicht nach wiesen, sondern 2000 kilometer entlang der südafrikanischen küste getourt. dann geht er. zurück im geschlossenen raum. besetzung einiger hängematten im bewaldeten backspacebereich. sie sind kein service der festivalleitung, sondern privatbesitz. egal. hängemattendschungel 1 hängemattendschungel 3 hängemattendschungel 2 es spielt die nils landgren funk unit. aus schweden. funkt gut. da hinten hängend auf die bühne schauend funkt wohl alles gut, sogar sepultura. danach mardi gras bb: eine deutsche big band. new orleans-style, aber rhythmischer. hört sich gut an. die besitzer der zwei restlichen hängematten, von denen wir noch nicht verscheucht worden sind, kommen. fünf zellamseer im knappen vorführerscheinalter. eine hängematte bleibt uns. ich glaube wieder an das gute im jungen menschen. in dem alter war ich bei weitem nicht so entspannt. dialog: "und, wie ist das leben in zell am see?" "ruhig. da tut sich nix." "und, ist das gut oder schlecht?" "gut. na,perfekt: zum selbst finden und nicht mehr verlieren". halleluja. hier bleiben wir...wir sind zu hause. die stimmung ist allgemein großartig...man hört kein böses wort, sieht kein böses gesicht. ein paradies. eine oase. ein traum. wirklich. hängemattendschungel 4 spannend ist auch immer wider, wie schnell man sich gehen läßt. 24 stunden raus aus dem urbanen alltag auf dem boden sitzen, dreckig sein, stinken, sich keine sorgen machen, alles etwas lockerer gehen. das ist der sinn von festivals dieser art. sie sind zivilisations-entfernungsbeschleuniger. musik ist das vehikel. es spielt: jimmy scott. ein 77-jähriger sänger, schwer krank. sein auftritt war bereits gecancelt, kurzfristig hat sich der kleine mann mit der frauenstimme aber entschlossen, doch zu kommen und gemeinsam mit seinem jungen weißen pianisten eine woche europa zu bereisen: einmal noch europa sehen. jimmy, im billigen hochmoormoosgrünen dinner-jackett, ist auf knapp 45 kilogramm herabgemergel und hat eine skeletor-fratze, die ständig lacht oder lächelt. er singt hoch, expressionistisch, langsam, oft knapp peinlich und/oder mühsam. am besten gelingt ihm "jealous guy". für 18 uhr an einem heißen sommertag definitiv nicht das richtige. aber herzzerreißend, das war er. goodbye, jimmy scott! um 20 tritt cassandra wilson auf. war mir ziemlich egal, hoch über dem boden in einer hängematte die gedanken fliegen zu lassen war wichtiger, als der musik bewusst zufolgen. aber dass ihre simme, ihre drei musiker und ihre zugaben großartig waren hab sogar ich dann mitbekommen. tja, im anschluss dann das für mich beste der zwei tage: das gotan project. unglaublich, der effekt des vor die band gespannten riesigen vorhanges, auf den überdimensionale tangosequenzen projeziert wurden. dahinter schimmerte die gruppe durch. ein faszinierender optischer effekt, weil das auge sich imemr für einen focus entscheiden muss. dabei sind aber die leinwandbilder so chorographiert und alo-mäßig ausgeschnitten, dass man unwillkürlich geführt wird: plötzich sieht man wieder die musiker, dann wieder die abbilder. für mich ist dieses gesamtbild auch deswegen so beeindruckend, weil die projektleiter sich tatsächlich nicht in den vordergrund spielen, sondern die musik bzw. den tanz sprechen lassen. (gut, nach einer halben stunde fällt dann leider der vorhang) sie sind also mehr oder weniger eine elektraditionelle tanzkapelle, deren schwerpunkt, was ich nicht wußte, im handgemachten liegt: klavier, akkordeon, gitarre, violine, gesang findet sich auf der bühne. darunter oder darüber legt sich der beat, der rhythmus. für mich ist das, was das gotan project macht, tatsächlich eine fortsetzung, eine weiterentwicklng, ein update, nicht nur eine verarbeitung.
marla glen im anschluss war ganz gut zum abschluss, aber keine offenbarung. calexico oder kruder & dorfmeister oder manu chao oder so etwas wäre, wenn ich mich gefragt habe, mehr mein art eines krönenden abschlusses gewesen. war aber so auch nett. beim zeltlager dann noch die wohl nettesten und zweifellos lustigsten vollrauschinhaber als nachbarn gehabt. mit lagerfeuer. wie aus dem festival-bilderbuch, das alles, ich weiß. aber wahr. (und espion!) fire- & iceball und jetzt: aufs sofa, weiterträumen. sauber bleiben.


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. Bier statt stilles Wasser, Alltags-Texte statt hermetischer Lyrik - das kam auch bei Leuten an, die bei Buchhandlungs-Lesungen vor Langeweile vom Klappstuhl kippten. ... Plötzlich ging man nicht mehr "zu einer Lesung",...
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