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von wegen: ich frage mich, warum es keine konzertberichte zur laufenden tour gibt. reflexus medialis: wenn nicht darüber geredet wird, kann es nicht gut sein.

Kurt Wagner and his bandmates [...] were like a slow unstoppable train always reaching the destination but always arriving late without any passengers complaining as the ride is so beautiful everyone forgets about time.

flupp.

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Herr deedee523 über die "Margerine Eclipse" von Stereolab:

stereolab sind die einzige mir bekannte band, bei der sich fan-tum vollständig mit originärer kreativität mischt - ihr zugang scheint mit dem eines djs vergleichbar, der aus vorhandenem material neue musiken zimmert, gewissermassen eine pastiche, deren zutaten so geschickt gewählt, verarbeitet und verfremdet sind, dass sie nicht mehr als solche erkennbar ist. aber stereolab gehen noch weiter, drehen das bezugssystem musikalischer wahrnehmung von innen nach aussen, transzendieren chronologie und kontext, und plötzlich trägt die halbe musikgeschichte einen stempel

das hat keine andere band vor ihnen auch nur versucht, geschweige denn erreich, und alleine darum schon sind stereolab die wichtigste band des planeten. und die erste, die retro-futuristischen selbstbezüglichen concrete-metapop spielte.

. Als Erinnerung an Rocco Clein haben wir <a href=www.spex.de>auf dieser Seite eine kleine Auswahl seiner Texte zusammengestellt, die er für SPEX verfasst hat.

. Jan Wigger über The Black Cherries

Pascal Finkenauer und JF Sebastian haben scheinbar bis auf eine einzige Ausnahme kaum Aufsehen erregt, was einerseits wieder einmal eines der großen Rätsel unserer Tage ist, andererseits aber auch an der nahezu unsichtbaren Promotion liegen könnte, die dieser furiosen halben Stunde Mülleimerdeckel-Punk bislang zuteil wurde. Über Umwege kam man letztlich doch noch an diese billigst produzierte und songschreiberisch äußerst trickreiche Platte, die alles in allem klingt wie ein Keuchhusten im akkuten Stadium oder (vor allem in den mitreißenden Refrains) wie der Ameisenchor aus der Kinderserie "Biene Maja".

. Christian Schachinger über das neue Album von Air:

Nicolas Godin und Jean-Benoît Dunckel aus Versailles, die beiden edlen Herren hinter diesem distinguierten Vergnügen für Menschen, die dafür stehen, dass handgewirkte Seidentapeten aus der Mandschurei in den eigenen vier Sternenkreuzer-Wänden noch besser zur Geltung kommen, wenn sie mit einer Mischung aus Laisser-faire und pathetischem Wohlklang umschmeichelt werden, haben sich auf ihrem neuen Opus, Talkie Walkie, weitestmöglich ins Nichts vorgewagt.

Dorthin, wo noch niemals ein Mensch zuvor gewesen ist – oder hinwollte, dort im Gleisdreieck aus Pink Floyd, dem französischen Klavier- Erbschleicher Richard Clayderman und Raumpatrouille Orion will der vom sympathischen Welterfolg, Moon Safari aus 1998, herübergerettete und mit Schwermut in der Breitenwirkung zart reformierte, retrofuturistische Klang von Air jetzt auf dem regulären Album Nummer vier allerdings nicht mehr so recht zum Atmen kommen. Weil es im Weltraum keine Luft gibt, hört man dort auch niemanden schreien: Stopp!

(<a href=derstandard.at>mair)

Wenn irgend jemand die schöne, aber freilich längst gescheiterte Idee der 'subversiven Affirmation' noch hoch hält, dann sind es die Hidden Cameras. Eine Schwulenband, die das Schwul sein nicht ins private Glück der Homoehe zurückgezogen sehen, sondern gerade den Dissidenzcharakter gegenüber den Heteros als politisches Statement verstanden wissen will. Auf Spaß am Sex und Saubatteln soll dabei aber keineswegs verzichtet werden, ganz im Gegenteil: hier fließt der Natursekt in Strömen und der Schweiß der Liebe ist zum Abschlecken da. Deodorants sind für den Arsch - und nur für den! Und all diese wunderbaren befreienden Obszönitäten kommen in einem musikalischen Kleidchen, dass deiner Mama ebenso gefällt wie deinem Jungscharführer: Beach Boys-Chöre, Sha-La-La-Mitsing-Refrains, Lagerfeuergitarren und überhaupt alles von einer Euphorie getragen, die jeder Beatmesse zu Ehren der Ökumene gut zu Gesicht stünde. Selten so wohl gefühlt beim Suhlen im Menschlich-Allzumenschlichen. Selten so gelacht über die Dialektik von Form und Inhalt. Würdige Sieger!