als schon wieder alles aus zu sein scheint trifft captain picard eine für ihn untypische entscheidung: er läßt die enterprise gegen das schiff seines jungen klons shiton oder so ähnlich donnern. der zusammenstoß ist total spektakulär, sekundenlang bohren sich die riesigen raumschiffe in einander, dass es nur so kracht und knirscht. zum glück werden die antimaterietanks und der heisenberg-kompensator nicht in mit-leidenschaft gezogen, sonst hätte es zu schlimmen explosionen kommen können. so aber treten nur einige glutnester zutage, als shiton seinen riesigen warbird zurückfahren läßt. jedem freund der enterprise zieht es das herz zusammen, wenn das schiff derart in mitleidenschfat gezogen wird. das war schon in "treffen der generationen" so, als die neue enterprise zur notlandung auf diesem planeten gezwungen wird und danach nur noch schrotty ist; das war in "first contact" genauso, nur treten da die schäden innen auf, durch die langsame ausdehnung des borg-imperiums an bord; und das war bei "der aufstand" so, als die enterprise von diesen ekelerregenden brüdern so gut wie entzwei geschossen wird und gerade noch von riker gerettet wird: er kann perfekt mit dem notfall-navigationsjoystick umgehen. nicht riker-darsteller jonathan frakes hat übrigens diesmal regie geführt, sondern stuart baird (bekannt geworden als cutter für "lethal weapon 2", "mission impossible 2" und "lara croft: tomb raider"). wenn es ihm auch sonst nicht sehr oft gelingt, akzente zu setzen, die das star-trek-universum bereichern täten (abgesehen von den dünen-buggys vielleicht, und der vorstellung des nachbarplaneten von romulus namens remus) so muss man zugebeben: die zertrümmerung der enterprise hat er ganz fabelhaft hinbekommen!

eminem rappt in der mittagspause einen arbeitskollegen nieder. die schlampe alex taucht auf. sie mag männer mit stil und zukunft. alex und eminem treiben konversation, er will sie am abend gerne treffen, weil sie haben sich in letzter zeit mehrmals gesehen, aber nie zu zweit. die kinosaaltür geht auf, der kartenabreißer schaut herein. alex und eminem ficken, ein quickie gleich in der fabrik, zwischen maschinen und in der ständigen gefahr, ertappt zu werden. alex trägt von selbst haltende netzstrümpfe. ich kann mich nicht mehr erinnern, ob eminem seine haube abnimmt. er stöhnt höchst authentisch und kommt total schnell. alex kichert. der kinosaalabreißer schließt die tür.

Eine gute Nachricht: "Zum sechzigsten Geburtstag des kanadischen Regisseurs, Autors und bildenden Künstlers David Cronenberg [was für eine Homepage!] veranstaltet das Filmmuseum die bislang umfangreichste Retrospektive seiner Werke in Europa. Neben sämtlichen Spielfilmen – inklusive der Österreich-Premiere seines jüngsten Werks Spider mit Ralph Fiennes – sind auch erstmals Cronenbergs frühe Kurzfilme und seine vielfältigen Arbeiten für das kanadische Fernsehen zu sehen."

„In a culture increasingly dominated by promotion, where "making of" TV specials are little more than commercials for an upcoming release, and where Sunday supplement interviews are advance publicity for a star's new movie, critics are the only thing that stand between moviegoers' wallets and the studio publicity departments with their kazillion-dollar ad budgets.

These are rotten times to be a movie critic. In a bad economy, an independent voice delivering judgments on a multibillion-dollar industry that represents a tremendously lucrative source of ad revenue is likely to be perceived as a detriment. It has become increasingly common for critics to be pressured by their editors (who themselves may be under pressure from the sales department) to change their opinions. Pressure that no paper would think to bring to bear on their Op-Ed writers is routinely applied to movie critics. This has nothing to do with the quality of a critic's writing but solely with the content of their opinions, the area where a critic is supposed to be given free rein."

"The war against movie critics" , via ankegröner.

Der Text ist die Antwort auf eine Agitation des Variety-Chefredakteurs Peter Bart, für den seriöse Filmkritiker nutzlose, elitäre under ärgerliche Wesen sind. Ein faszinierendes Porträt Barts gibts im LA-Magazine (hier Zitat: In 1997 Emilio Estevez, the actor-director, was so distressed by Bart's dismissal of his film The War at Home that he fired off a two-page letter that was widely distributed around town. The letter was intended to diminish Bart, but its vitriol only confirmed Bart's central place in the Industry. "In you, I see a failed movie producer, hiding behind the protective veil of your post. . . . It is sad and pathetic," Estevez wrote. He urged Bart to "1. Simply not see my films. 2. Drop dead sometime soon. 3. Go fuck yourself." He signed off with this: "Enjoy life from your bully pulpit, little man." Not for nothing did one top executive in town famously dub Bart "the most hated man in Hollywood." For not only does Bart control the Industry's bible, but by virtue of his station he always gets something that everyone--in and out of Hollywood--desperately wants: the last word."

"It was important to try and make Charlie's thought processes feel like the way thoughts go through your brain, you know, fleeting things that go past quick and also things you dwell on," Jonze says. He continues, "Both things you are anxious about and also things you are excited about then feel stupid for being excited about, so you punish yourself for getting excited and then you question yourself."

Adaptation locked picture in August 2002 after an epic, year-long edit. Indeed, the edit amounted in many ways to a complete restructuring of the film. "The script is very non-linear and many of the scenes could and did go anywhere," says Landay. "We almost recreated the screenwriting process in the edit room, and as a result we had Charlie incredibly involved in editing. It was still being written as it was being cut."

Spike Jonze im RES-magazine: hier; dort findet sich auch eine wunderbare videography. unglaublich, welche großartigen videos jonze gemacht hat. mehr jonzez braucht die videowelt. dann gäbs auch viva 2 noch. (via fm4)

The way of life can be free and beautiful. But we have lost the way.

[... ...]

Soldiers - don't give yourselves to brutes, men who despise you and enslave you - who regiment your lives, tell you what to do, what to think and what to feel, who drill you, diet you, treat you as cattle, as cannon fodder.

Don't give yourselves to these unnatural men, machine men, with machine minds and machine hearts. You are not machines. You are not cattle. You are men. You have the love of humanity in your hearts. You don't hate - only the unloved hate. Only the unloved and the unnatural. Soldiers - don't fight for slavery, fight for liberty.

You have the power In the seventeenth chapter of Saint Luke it is written "the kingdom of God is within man " - not one man, nor a group of men - but in all men - in you, the people. You the people have the power, the power to create machines, the power to create happiness. You the people have the power to make life free and beautiful, to make this life a wonderful adventure. Then in the name of democracy let's use that power - let us all unite. Let us fight for a new world, a decent world that will give men a chance to work, that will give you the future and old age and security.

[... ...]

Soldiers - in the name of democracy, let us all unite!"

Charles Chaplin - The Great Dictator. In der restaurierten Fassung seit heute im Stadtkino.

endlich winter, jubelt wolfram pirchner in willkommen österreich. die irren wetterkapriolen sind vorbei. bitte rufen sie an und sagen sie uns ihre meinung! die außentemperatur nähert sich der minus zehn grad marke. es schneit und schneeverweht, die stadt ist sanft wie nie. nur taxis verkehren. noch ist die masse weiß und flockig, bald wird sie schwarz und matschig sein. dann dürfen wir uns in willkommen österreich beschweren, dass es heuer glatt so ein harter winter werden musste.

in grönland haben sie vermutlich 200 ausdrücke für "harter winter", je nach beschaffenheit, je nach beginn, je nach überlebensstrategie, je nach nahrungslage, windstärke, eisdicke, temperatur, familiengröße, wetter. dafür haben sie nur einen kinofilm: atanarjuat. das alleine ist schon eine ziemliche leistung, berücksichtigt man, dass die inuit kein kino haben, um einen kinofilm zu sehen. sie haben aber einen staatlich subventionierten fernsehsender (mit "willkommen grönland"?), wo die ambitionierten unter ihnen das nötige handwerk lernen konnten, um einen kinofilm zu drehen. "atanjuarat - the fast runner" erzählt in knapp drei stunden filmisch und dramaturgisch makellos eine etwa 1000 jahre alte legende der inuit, in der es um liebe im allgemeinen und zwischen geschwistern, eltern und kindern, mann und frau im speziellen geht. nur: wo liebe ist sind die sehnsucht nach liebe, hass, mord und leid meist nicht fern. liebe zum land sucht man übrigens die meiste zeit vergeblich; da gibt es statt hollywoodesquer eiszeitromantik nur eiskalte schicksalsergebenheit. genausowenig werden aber hass oder selbstmitleid vermittelt.

die bilder zu der universalen geschichte bestechen aber für den zuseher durch kargeste pracht. die gesichter der in angeblich altem dialekt sprechenden schauspieler wirken dabei nicht gegerbt, sondern eigenartig samtig - abgesehen von den augen, wo es ziemlich lodert, und den zähnen, wo es ziemlich hapert. zu essen gibt es meist rohes robbenfleisch. wenn es ein guter tag ist kommt ein schneehase vorbei, oder lassen sich ein paar möweneier finden. während die männer auf der jagd sind gerben die frauen zu hause vor den iglus felle, oder sie nähen sie zusammen. da kann der tag schon lang werden, vor allem wenn die sonne nicht untergehen will. blöde gedanken sind da früher oder später da; es kommt wie es kommen muss: sex mit einem anderen mann, im zelt des richtigen mannes, der daneben liegt, schläft, und sein gesicht seiner erstfrau zugewandt hat.

ich weiß nicht wieviele wörter die inuit für "rache" haben, oder für "verfolgungsjagd", oder "stil", oder "bewegend". vermutlich gibt es gar keine entsprechenden ausdrücke, in den untertitel ist zumindest nichts davon gestanden. dafür wissen sie, was ein echter winter ist.