chez del - hat star wars iii gesehen
27. Februar 2003 um 22:36:02 MEZh

Gangs of New York. Leo rächt seinen Vater. Blut, Gewalt, Endlosschleifen, Wut, Verzweiflung, Dummheit, eine dünne Story. Genau das Richtige heute.

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24. Februar 2003 um 12:12:13 MEZh

"The Ring", das Remake des japanischen Horror-Trendsetters "Ringu", sorgt trotzdem für eine Reihe Gänsehäute. Ich war eigentlich sogar mehr gefesselt und beunruhigt als beim Original. Das liegt vielleicht daran, dass keine Untertitel von den Bildern abgelenkt haben. Oder auch daran, dass ich 2001, als der Film im Rahmen eines Viennale-Spezialprogramms gezeigt wurde, keinen Sinn mehr dafür hatte, mich in der Geschichte rund um ein verfluchtes Videoband zu verlieren. Eine kleine Rolle wird wohl auch spielen, dass die japanische (Film-)Kultur noch immer zu fremd ist, als dass mich deren Erzählweisen genauso fesseln könnten wie westliche Filme. Gerade bei "Ringu" aber hätte das eigentlich von Vorteil sein müssen, denn der Film, seine Auflösung und Hintergrundgeschichte sind rätselhaft und eigenartig. Hm.

Die unheimliche, unspektakuläre Atmosphäre und der langsame Erzählfluss von "Ringu" wurden für die US-Leinwände zum Glück nicht eingescreamt. Es gibt zwar ein paar kurze szenische Aussetzer zum Luftholen, da fehlt es leider an Konsequenz, aber ich kann mich nicht erinnern, ob "Ringu" nicht auch ein paar leicht überflüssige Dialoge enthielt. Die Bildsprache wurde ebenfalls gut transferiert. "The Ring" wirkt nicht amerikanisch. Der US-Regisseur ist expressiver, wohl zuviel X-Akten gesehen. Aber das macht schon auch Sinn so. Seine stärksten Momente hat der Film - wieder - wenn der Kurzfilm des Videobandes gezeigt wird. Die expressionistische Videoclip-Ästhetik sorgt für einen besonderen Sog, der durch die Spielfilm-Codes konterkariert wird und dadurch erst recht wirksam ist. Spannend ist immer wieder, wenn im Laufe des Films Orte besucht und Perspektiven gefunden werden, die den Sepia-Videoblitzen entsprechen. Gemeinsam mit den protagonisten erinnern sich die Zuseher unwillkürlich an die unheilvollen Bilder. Immer häufiger kommt es zu Übereinstimmungen zwischen dem Video und der aktuellen Wirklichkeit, immer näher kommen wir dem Ursprung des Bösen. Sehr effektiv. Dass das Böse nach seiner Befreiung noch keine Rue gefunden hat, also auch keine gibt, sind wir von vielen Horrorfilmen gewohnt. Selten aber ist dieser letzte Thrill so gut gelungen wie hier.

Ach ja, noch was: Naomi Watts (a.k.f. Mulholland Drive)!

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20. Februar 2003 um 04:37:32 MEZh

ententscheidung

Wenn man diesen durchaus naheliegenden Vergleich zwischen Sauron und Dubya weiterspinnt, dann sitzen die Verteidiger der Zivilisation gegen die Übermacht der imperialen Sturmkräfte in Middle East Earth*. Und die EU-Ents kommen zu einer elendslangen Unterredung zusammen. Am Ende entschließen sie sich, Dubyas Handlanger das Handwerk zu legen. Hm. Wer könnte das sein?

*Man vergleiche nur die Ästhetik der Kriegsberichterstattung aus Ramallah mit den Ruinen jener Grenzstadt der Menschen von Gondor vom Ende des zweiten Teils.

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13. Februar 2003 um 11:21:24 MEZh

Jeder sinnvoll erscheinende Satz über <a href=www.google.at target=_blank>"Naked Lunch" erscheint zunächst eigentlich unangebracht und lächerlich. Wie eine Traumdeutung. Das liegt vermutlich daran, dass ich nicht weiß: Womit beginnen. Also am besten damit. Trotzdem muss ich, will ich eine persönliche Erklärung abgeben: Eine Meisterleistung von Cronenberg, überaus unangenehm und lynchy. Wobei Cronenberg einen Schritt weiter geht: Während Lynch immer aus der Perspektive Hollywoods agiert und sich als dunkle Seitenstraße der Traummetropole inszeniert, (bzw. die Traummetropole als dunklen Fleck), nimmt sich Cronenberg noch ein Stück weiter aus dem Spiel: "Naked Lunch" spielt nicht umsonst im arabischen Raum, einer "Interzone". Cronenbergs unregelmäßige Narrationen der 90er sind von Anfang an entglitten, danach werden sie zäh, brüchig und dickflüssig, fast schon langweilig. Dabei gelingt es ihm besser als Lynch, Abstrusitäten als normal und unausweichlich zu präsentieren. Gemeinsam mit der unspektakulären, mittlerweile unhorrorigen Filmsprache bereitet Cronenberg so den Boden, um dem gemeinen Zuschauer tatsächlich Waghalsiges einfach so zu zeigen. Wenn irgendwann im Laufe von "Naked Lunch" die Tastatur einer Schreibmaschine plötzlich zu einer riesigen pulsierenden Vulva wird, wenn die schreibenden Hände diesen Wulst massieren und in ihn eindringen, wenn aus dem Rücken der Schreibmaschine ein erigierter, vorhautverengter Penis dem Zuseher entgegen wächst und die Schreibmaschine danach als neue Variante von "brundlefly" auf dem Boden kriecht, dann wundert man sich trotz allem nicht mehr.

Die Opfer, die man bringen muss: Darum geht es wohl in "Naked Lunch". Der unfreiwillige Autor William Lee (a.k.a. William S. Burroughs) kämpft gegen seine verschiedenen Selbste, seine Begierden, Ängste, Wünsche, Triebe. In der Interzone seines drogenverstärkten Ichs, irgendwo zwischen (?) dem Rationalen und dem Irrationalen, ist er einer Zerreißprobe und Versuchung nach der anderen ausgesetzt. Seiner sprechenden, kafkaesken Schreibmaschine vertraut er - auf Befehl von ihr - seine intimsten Wünsche an. Irgendwann verliert er seine Ziele aus den Augen, und er erkennt: Er kann nicht schreiben, ohne dem, das er liebt. Doch wenn er schreiben will, muss er das, was er liebt, töten. Immer wieder.

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11. Februar 2003 um 19:37:54 MEZh

Keine Lecture über Spider

Eben gesehen: "Spider" - der kleine, ruhige, unspektakuläre, aber nicht unaufregende neue Film von David Cronenberg. Ralph Fiennes verkörpert darin einen kleinen Jungen namens "Spider", der erleben musste, wie sein Vater die liebevolle Mutter gewaltig gegen eine vollbusige Schlampe getauscht hat. Auf den Spuren seiner Kindheit kommt "Der Mann mit Vergangenheit" in jene britische Kleinstadt, in der er aufwuchs, um das Drama seiner Kindheit noch einmal, wieder einmal zu bezeugen. professionell kritzelt er ein Notizbüchlein mit Hieroglyphen voll, setzt er das kleine Puzzle seiner Identität zusammen, um es sogleich wieder wütend und enttäuscht auf den Boden zu schmeißen. Der Film kommt ohne Blut, Narben und Sarkasmus aus. Die sanften Grautöne überwiegen, der einzige Farbtupfer stammt vom Zigarettenpapierpäckchen. Dennoch oder deswegen verfängt man sich im Spinnennetz. Klar.

Mehr läßt sich jetzt noch nicht/nicht mehr sagen. Vor allem nicht nach der vorangegangenen "Lecture" von <a href=www.filmmuseum.at. target=_blank>Michael Palm über Cronenberg. Zu viele Fremdwörter sind erstmal zu übersetzen. Merke: "Lectures" sind keine Gaudi und in Zukunft nur noch unter Drogeneinfluss zu besuchen. Oder mit einem Fremdwörterduden inkl. Pausetaste.

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9. Februar 2003 um 15:15:48 MEZh

entertain surprise me if you can

Nochmal "Catch Me If You Can": Ms. Gröner hat recht, der Film ist (leider) kein simples Katz-und-Maus-Spiel, es geht nicht (einfach nur) darum, wie sich ein gerissener Gauner einen Spaß daraus macht, verfolgt und nicht gefasst zu werden. Es geht um so viel mehr, um Vertrauen, um Familie, um Erwachsenwerden, um Verantwortung, um Gnade vor Recht, um die Darstellung einer plastilinen, verspielten Vergangenheit. Viel zu viel, wie immer bei Spielberg. Wann macht er endlich einen flockigen, straighten Film ohne moralinsäuregetunkter Keule?

Die traurige und am Ende kitschige Familienstory hat mich auch bei Minority Report geärgert: Was wäre das für ein guter Film geworden, wenn der Verlust der Familie nicht derart überstrapaziert geworden wäre?! Als charakterliche Motivationslage war das Verschwinden des Kindes eh geeignet, und es passte zur Geschichte der drei Waisen, aber es war für meinen Geschmack dennoch zu dick aufgetragen, vor allem die glückliche Schwangerschaft am Ende des Films: Warum ist dieser verklärte Trost immer notwendig?

Es ärgert mich persönlich, dass Spielberg immer die Kurve kratzt und Familien wieauchimmer zusammenführt, dass er früher oder später immer die Traummaschinerie anwirft. Er bräuchte einmal einen Ausreisser, müsste einmal tatsächlich konsequent gegen seine Trademark schwimmen, wie Robin Williams es derzeit vorexerziert. Schonungslosigkeit ist Spielberg ja nach auch weder bei "Soldat James Ryan" noch bei "Schindlers Liste" wirklich gelungen, den beiden überlebensgroßen Abgesängen auf die Menschenfamilie.

Warum den immer Schonungslosigkeit? Nicht immer. Einmal würde genügen. Es muss ja nicht gleich ein "Kids" herauskommen.

Im Übrigen habe ich nicht viel gegen historische Familienfilme. "Far from Heaven" oder "Donnie Darko" fallen mir spontan als aktuelle, differenzierte und spannende Beispiele für familiäre Auflösungen ein, oder gar "Eve und der letzte Gentleman". Bei Spielberg geht alles vergleichsweise zu leicht, und gleichzeitig geht es um so viel. Als würde alles mit der intakten Familie stehen und fallen. Er ist ein gerissener, aber genauso naiver Jjunge wie sein Protagonist Abagnale. Aber genau wie DiCaprio ist er eigentlich schon viel zu alt dafür, glaubwürdig zu sein. Gleichzeitig trauert Spielberg der schön einfachen alten Welt hinterher, er fürchtet sich vor den Minority Reports und der künstlichen Intelligenz der Zukunft, früher (nach dem 2. Weltkrieg) war alles einfacher, eine maßgeschneiderte Uniform und ein falsches Etikett genügte, und selbst eine Gefängnisstrafe ist kein Hindernis für eine langweilige, aber doch coole Karriere als FBI-Special-Agent.

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3. Februar 2003 um 14:33:45 MEZh

ad Cronenberg

Dead Ringers ist bei weitem nicht so...hm...körperlich introspektiv wie befürchtet. Der Film ist vielmehr sehr traurig, melancholisch, armselig, eine Art derilierendes Trainspotting für die Upper Class. In meinen persönlichen Lifetime-Oscars darf sich Jeremy Irons einer Nominierung als bester Hauptdarsteller sicher sein: Wie er die Zwillinge verkörpert und mit kaum, aber sofort wahrnehmbaren psychologischen Merkmalen auszeichnet ist grandios.

Videodrome war nicht ganz so fesselnd wie gewohnt. Vielleicht lag es an dem Gelächter der Zuseher bei Szenen, die nicht lustig sein sollen, aber heutzutage lustig wirken. Vielleicht lag es daran, dass der Film eine Extraportion unheimlicher wirkt, wenn man ihn alleine zu Hause auf Video sieht.

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