chez del - hat star wars iii gesehen |
Montag, 24. Februar 2003
24. Februar 2003 um 12:12:13 MEZh
del hatte folgendes mitzuteilen lichtwellen
"The Ring", das Remake des japanischen Horror-Trendsetters "Ringu", sorgt trotzdem für eine Reihe Gänsehäute. Ich war eigentlich sogar mehr gefesselt und beunruhigt als beim Original. Das liegt vielleicht daran, dass keine Untertitel von den Bildern abgelenkt haben. Oder auch daran, dass ich 2001, als der Film im Rahmen eines Viennale-Spezialprogramms gezeigt wurde, keinen Sinn mehr dafür hatte, mich in der Geschichte rund um ein verfluchtes Videoband zu verlieren. Eine kleine Rolle wird wohl auch spielen, dass die japanische (Film-)Kultur noch immer zu fremd ist, als dass mich deren Erzählweisen genauso fesseln könnten wie westliche Filme. Gerade bei "Ringu" aber hätte das eigentlich von Vorteil sein müssen, denn der Film, seine Auflösung und Hintergrundgeschichte sind rätselhaft und eigenartig. Hm. Die unheimliche, unspektakuläre Atmosphäre und der langsame Erzählfluss von "Ringu" wurden für die US-Leinwände zum Glück nicht eingescreamt. Es gibt zwar ein paar kurze szenische Aussetzer zum Luftholen, da fehlt es leider an Konsequenz, aber ich kann mich nicht erinnern, ob "Ringu" nicht auch ein paar leicht überflüssige Dialoge enthielt. Die Bildsprache wurde ebenfalls gut transferiert. "The Ring" wirkt nicht amerikanisch. Der US-Regisseur ist expressiver, wohl zuviel X-Akten gesehen. Aber das macht schon auch Sinn so. Seine stärksten Momente hat der Film - wieder - wenn der Kurzfilm des Videobandes gezeigt wird. Die expressionistische Videoclip-Ästhetik sorgt für einen besonderen Sog, der durch die Spielfilm-Codes konterkariert wird und dadurch erst recht wirksam ist. Spannend ist immer wieder, wenn im Laufe des Films Orte besucht und Perspektiven gefunden werden, die den Sepia-Videoblitzen entsprechen. Gemeinsam mit den protagonisten erinnern sich die Zuseher unwillkürlich an die unheilvollen Bilder. Immer häufiger kommt es zu Übereinstimmungen zwischen dem Video und der aktuellen Wirklichkeit, immer näher kommen wir dem Ursprung des Bösen. Sehr effektiv. Dass das Böse nach seiner Befreiung noch keine Rue gefunden hat, also auch keine gibt, sind wir von vielen Horrorfilmen gewohnt. Selten aber ist dieser letzte Thrill so gut gelungen wie hier. Ach ja, noch was: Naomi Watts (a.k.f. Mulholland Drive)!
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und du? du bist nicht wirklich dabei.
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