das "profil" hat diese woche die zehn spektakulärsten ungelösten morde österreichs auf dem titel. der anlass ist: ja was eigentlich? keine ahnung. die auflage gehört wohl angeheizt, und sonst ist nicht viel los in der welt. sars, ögb, gwbush, festwochen: noch ausgelutschter. und beim diebstahl dieses goldenen salzkistchens aus dem khm war das profil schon im druck. also ungelöste morde. in der elends langen und langweiligen <a href=www.profil.at>titelgeschichte "mörder gesucht" lautet die spannendste nachricht, die uns autor paul yvon zukommen läßt: durch die dns-analysen werden seit 1993 mehr morde aufgeklärt bzw. weniger begangen. na sowas.

meinem vater, in der prä-analytischen phase erschossen, wird wie den neun anderen etwa eine halbe profil-seite gewidmet. paul yvon spart sich den schmäh, dass günther schädel durch einen kopfschuss starb. auch sonst kommt mein vater in <a href=www.profil.at>dem artikel ganz gut weg: "Der lebenslustige Journalist war ein Frauenliebling, aber kein Frauenheld. Er eckte nirgends an, hatte keine Geldsorgen und ein gutes Verhältnis zur von ihm getrennt lebenden Frau und dem elfjährigen Sohn. Am Koks-Geschäft in den Linzer Schicki-Schuppen ist der gute Sportler nie angestreift. Die Obduktion schloss auch eine Aids-Infektion aus.". Abgesehen davon, dass ich damals zwölf war: Da wurden schon ganz andere sachen verbreitet.

Etwas macht mich jedoch stutzig: "Frau und Sohn wollen sich heute, 15 Jahre später, über den Mord nicht mehr öffentlich äußern." weder mit meiner mutter, noch mit mir wurde von seiten "profil" jemals kontakt aufgenommen. also eine lüge. eine kleine, total überflüssige, nicht für den sex des artikels notwendige lüge, aber bei der nytimes würden sie wahrscheinlich trotzdem ausflippen. soll ich auch ausflippen? na, liegt mir nicht. was soll das bringen? doch andererseits könnte es angesichts des artikel-endes sein, dass meine mutter und ich schlecht dastehen: "Und der Linzer Kripo-Chef Christian Greifeneder meint, dass der Mord heute „nur noch die Journalisten“ [und die profil-leserschaft] interessiert.". Also: Kann man daraus den schluss ziehen, dass wir uns nicht mehr dafür interessieren???

wenn trägerrakete gehrer präsident verzetnitsch auslacht kommt einem ja das kalte grausen. bewundernswert, wie der mann das ohne mit der wimper zu zucken aushält.

ähm, hier geht gerade die welt unter.

(mehr dazu bei der stimme)

nachtrag: hier setzt man sich gruppentherapeutisch mit der heutigen apokalypse auseinander. dabei zeigt sich, dass nicht alle so hart zu ihren gewürzen sind.

Hauptsache, Irak-Checker Paul Bremer landet mit schwarzem Anzug und hellbraunen Timberland-Hacklerstiefeln in Saddamcity Georgetown.

Diese riesige Antiterrorübung drüben in USA: Was bringt sie, außer Angst?

Stefan Effenberg ist strunzdumm, wie er gestern im Doppelpass mit Claudia bei Reinhold eindrucksvoll bewiesen hat.