chez del - hat star wars iii gesehen
Dienstag, 9. April 2002
9. April 2002 um 22:58:35 MESZh

yes!

"muck your fother", <a title="" href=" ich fool cull!

dasselbe gilt für das neue design der außerlomografischen opposition. fight the usabilitywahn, sach ich nur noch einmal, weil mir das so gefällt">alo!

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9. April 2002 um 22:23:04 MESZh

bitte, frau institutsvorständin!

A bisserl schwindeln macht ja nix, oder? anyway:

"Sehr geehrte Frau Dr. Kreiky, mein name ist Christian Schdel, ich wende mich an Sie mit einer Bitte: Im Sommer 2000 begann ich als Journalist bei den xxx zu arbeiten. Da ich bald feststellen musste, dass es zu viele Journalisten ohne abgeschlossene Ausbildung in diesem Land gibt, erklärte ich meine Karriere von mir aus für beendet, um mich doch noch abschließend zu bilden. Ich schrieb einige Arbeiten, die liegen geblieben waren (unter anderem bei Dr. Schrb, Dr. Mlchior und - erst kürzlich - Dr. Krmer) und befinde mich nunmehr tatsächlich beim Verfassen meiner (Publizistik-)Diplomarbeit! Als eine der letzten politischen Seminararbeiten ist eine von Dr. Pntscher-Rie*mann aus dem Sommersemester 2000 übrig geblieben (das Thema war auch besonders abstraktkomplex: Föderalismus in der EU!), doch es gelang mir, 40 Seiten zu füllen.

Als ich Frau Dr. Pntscher-Riemann meine Arbeit zukommen ließ teilte sie mir mit, dass sie die Arbeit nicht ohne Ihr Placet benoten kann - wg. der Rückdatierung. Laaange virtuelle Rede, kurzer Sinn: Darf Frau Dr. Pntscher-Riekmann meine Arbeit benoten, Frau Dr. Kreiky?

Mit zitternder Hoffnung und

großer Dankbarkeit im Voraus,

Christian Sch*del

P.S.: Hier Frau Dr. P*ntscher-Riekmanns E-Mail bezüglich ihrer gebundenen Hände:

"S.g. Herr Sch*del,

ich unterrichte nicht mehr in Wien, weil einen Lehrstuhl in Salzburg angeommen habe. Aber es freut mich zu sehen, dass mich jemand in Wien vermisst.

Zu Ihrer Arbeit: Die Überschreitung der Frist ist ein Problem, das ich nicht alleine beheben kann. Ich bin gerne bereit ein Auge zuzudrücken, ersuche Sie aber das Problem mit Frau Krei*ky als Institutsvorständin zu besprechen und ihr Placet einzuholen, denn ich muß das Zeugnis erheblich zurückdatieren und wenn das Institut das nicht anerkennt, nützt mein Entgegenkommen alles nichts. Beste Grüsse SPR"

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9. April 2002 um 22:04:19 MESZh

anekdoten eines boten [cinque]

ich bin sauer. und verunsichert: wirke ich unsympathisch? anders kann ich mir nicht erklären, warum ich seit drei arbeitstagen keinen cent trinkgeld bekommen habe. dabei bemühe ich mich so sehr, wünsche gute weiter tage und bin ausgesucht höflich. aber nix da: auf den cent genau wird der (rest)betrag hingelegt bzw. verlangt. kein "stimmt schon", kein "sagma zehn", kein "behalten sie den rest", kein nix. die sekretärinnen wiens wissen offenbar nicht, wie beschissen fahrradboten bezahlt sind.

WIR LEBEN VON EUREM TRINKGELD, ladies!

oder es kommt ihnen nicht in den sinn, dass fahrradbotendienste dienstleistungstechnisch auf etwa dem selben niveau stehen wie gastonomische servier-, taxihafte chauffeur- oder pizzabotöse bringdienste. ich zumindest mach meinen dienern in diesen fällen immer die eigentlich selbstverständliche freude des trinkgeldes. hoch lebe das trinkgeld! das trinkgeld lebe hoch! für mich!

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9. April 2002 um 20:00:28 MESZh

kluger text?

"WIR SIND VERBRECHERISCHE SCHATZTRUHEN

Was ist der Mensch? Für den deutschen Vordenker und -macher Alexander Kluge (siehe „Ein kluges Leben“) kann man auf solch eine Frage prinzipiell keine kurze Antwort finden. Doch wenn man ihn denn fragen täte, so würde er wohl in etwa antworten: Der Mensch ist zum Ersten ein eigensinniges Kind, zum Zweiten ein sagenhaft komplexes Lebewesen, das die Geschichte von 4,2 Milliarden Jahren in sich trägt, und zum Dritten eine faule Sau. So, nur (wie es sich für einen erfahrenen und gemäßigten Schriftsteller und Sprecher gehört) ausschweifender und fantasievoller, begann der 70-jährige vergangenen Sonntag im Wiener Volkstheater seinen Vortrag über „Globalisierung und Gewalt – Perspektiven nach dem 11. September“. Kluge war der dritte und letzte Gast dieser Reihe, und ein perfekter Kontrast zu Slavoj Zizek und Jean Baudrillard. Statt psychoanalytischer Realitäs-Paranoia und französischer Medien-Depression wartete der Deutsche mit Menschlichkeit auf.

Denn Kluge geht trotz aller widrigen Umstände davon aus, dass „der Mensch“ sich nicht unterkriegen läßt; durch seinen Eigensinn, seine Komplexität und seine Trägheit sei er praktisch unregierbar, sprich: unkalkulierbar. Wie drückt das ein kluger Mensch aus? Nun: „Alles in der Welt fällt zurück auf Menschen samt ihrer Trägheit, ihrer Irrtumsfähigkeit, ihrer Ermüdungsfähigkeit, und damit auf Normalität, auf Menschlichkeit fällt es zurück. Daran scheitern Revolutionen, aber auch Exzesse, aber auch jede Abstraktion und jeder Krieg ermüdet an der Realität von Menschen.“ Doch es gibt sie doch, die Exzesse!.? Die Exzesse des Turbo-Kapitalismus auf der ganzen Welt. Die Exzesse der Gewalt wie jene vom 11. September, wie jene in Palästina und in Israel, wie jene im Privatfernsehen und im Wohnzimmer, wenn die Frau wieder einmal unerlaubterweise die Fernbedienung uinter ihre Kontrolle bringen wollte. All das und viel mehr leugnet Kluge nicht. Im Gegenteil: Ebenso wesentlich wie diese Ausbrüche und Auswüchse sind für ihn die alltäglichen Akte der passiven Gewalt. Stichworte wie Ausgrenzung, Wegsehen, Unterlassung, jeweils absichtslos netürlich. „Unser Europa ist in der Gefahr, an seinen Außengrenzen zum Verbrecher zu werden, wenn man alle Menschen ausgrenzt, die nicht zu uns hineindürfen. Und hier, in der Gleichgültigkeit, die alles töten kann: Da liegen die Wurzeln für Widersprüche in unserer Gesellschaft, auch für Verzweiflungstaten, auch für zunehmende Abstraktheit von Regierungsmaßnahmen, und von Terroristen und von Fundamentalismus.“

Zurück zur Ausgangsfrage: Für Alexander Kluge ist der Mensch, sind wir trotz dieses aktiven und passiven Gewaltpotentials „im Grunde auch an Großzügigkeit reicher, als wir meinen. Wir sind fahrbare, gehfähige, sogar zum aufrechten Gang fähige Schatztruhen, und wir haben diesen verbrecherischen Hang, auszugrenzen, unser Glück auf Kosten anderer zu suchen.“ Die Metapher von der Schatztruhe, nur eine von vielen („Schriftsteller sind Metaphernfabrikanten“). Da wäre auch der gute, alte Odysseus. Der Haudegen, der sich nicht verführen läßt von den Sirenen und dafür selbst fesseln muss; der Liebende, der zurück will zu Frau, Heim und Bett. Ein unverrückbares Bett, dass er selbst aus einem lebenden Olivenbaum geschlagen hat; seine gute, alte Identität. Kluge: „Und wenn ich mit der Heftigkeit des Odysseus hier wieder zu meiner Identität zurückwill, nach Hause will, zur Heimkehr will, dann bin ich ein Friedensschließer. Und das kann jeder Mensch in sich nachprüfen: Wo liegt meine Identität. Und die Summe aller Identitäten ist das einzige Gegenrezept, das ich weiß, gegen die verrücktwerdenden Obrigkeiten“.

Aber immerhin ein Gegenrezept. Dafür lohnt es sich zu kämpfen, das ist „eine Gelegenheit zur Parteilichkeit“. Denn man muss doch etwas tun, meint Kluge, nichts zu tun wäre ein Verbrechen. Zumindest träumen muss man, den Möglichkeitssinn einschalten. Zu sagen „jetzt lassen wir es: Das kann’s nicht sein. Weil dann würden wir immer von Unglück zu Unglück, von kollektiver Katastrophe zu kollektiver Katastrophe dahineilen. Das ist eigentlich dem Erbe, das wir in uns tragen, unwürdig.“ Alexander Kluge geriet am vergangenen Sonntag im Wiener Volkstheater, und das war gut so, ins Schwärmen. „Denn es gibt nur diese Bedingung für Veränderung von Verhältnissen.“ Der Mensch: Ein Träumer."

end of story

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