chez del - hat star wars iii gesehen
14. März 2002 um 16:50:39 MEZh

juhu,

mein diplomarbeitsbetreuer hat mein thema akzeptiert. vier minuten hat er sich zeit genommen, sich mit mir auseinanderzusetzen, dann hat er mich mit dem auftrag, ein formular bis zum nächsten mal auszufüllen gehen lassen. irgendwie habe ich mir das anders vorgestellt, und irgendwie denk ich mir das nicht zum ersten mal.

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14. März 2002 um 16:47:09 MEZh

baudrillard,

was bist du für einer?

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4. März 2002 um 18:05:07 MEZh

sartres welt, teil 3

nachfolgend ein paar - un- bzw. kaum kommentierte - zitate (deren auswahl jedoch nicht bedeutungslos ist!) von sartre und seinem interpreten, walter biemel, die ich mir zum besseren verständnis notiert habe. biemels distanziert-faszinierte monographie gehört übrigens zum besten, was ich auf diesem gebiet bisher lesen durfte, was zugegeben nicht sehr umfangreich ist.

"Lesen ist gelenktes Schaffen" --> Sartre, Was ist Literatur (diplomarbeit! konstruktivismus! semiotik!)

Die größte Schuld, die ein Mensch begehen kann, ist: sich selbst verleugnen: "Was unsere Tat ist, das hängt davon ab, was wir aus ihr machen, wie wir zu ihr stehen, wie wir sie in unser Leben eingliedern oder nicht. Wer seine Taten durch die Anderen deuten läßt, die Anderen ihren Sinn herausstellen läßt, der verleugnet nicht nur die Tat, sondern auch sein eigenes Leben, denn sein Leben: das sind ja die Taten" -->Biemel, S. 38

"Nur durch eine bestimmte Entscheidung, die zu einer bestimmten Tat führt, wird das Leben zu dem unsrigen [...] Durch [engagierte, bewusste] Taten und Entscheidungen beginnt man erst als ICH, als EInzelner, zu existieren.[...] So lange ich keinen selbstgewählten Weg habe, bin ich nicht frei - bin ich strenggenommen gar nicht" -->Biemel, S. 41

"Freiheit bedeutet nicht, eine möglichst große Reihe von Möglichkeiten sich offen zu halten, sondern Freiheit besagt für Sartre, Sich-Entscheiden können, im Bewusstsein, dass diese Entscheidung meine ist, dass ich mich mit ihr identifiziere." --> Biemel, S. 42

"Der Blick der Anderen: [...] Das Unglückliche ist, dass ich mein Ich bloß durch den Anderen gewinne, und zwar im Ertappt-werden, im Überrascht-werden. Das führt uns wieder zum Moment des Ausgeliefertseins".-->?

"Durch das Angeblickt-werden verliert man seine Transzendenz [das einmalige Vermögen des Menschen, sich auf Möglichkeiten zu entwerfen, Möglichkeiten zu wählen, sich zu verwirklichen. im Gegensatz zur "Faktizität", Anm.], man wird festgelegt [schubladisiert, einsortiert]. Der Andere ist darin frei, mich zu beurteilen. Dadurch werde ich für Sartre versklavt, von einer anderen Freiheit als der meinen abhängig...preisgegeben...ausgeliefert...hilflos. Das sich-selbst-kennen bedarf jedoch der Anderen: Dazu muss man Objelt werden und dazu benötigt es den Umweg über die Anderen, die Bilder zurückwerfen". -->Biemel. [Die Befreiung aus der Sklaverei erfolgt, indem ich mir meiner Spontaneität und Freiheit bewusst werde, laut Sartre, Anm.]

"Zur Unaufrichtigkeit:[...]Sobald das, was der andere von mir hält, mir unangenehm ist, kann ich seinem Urteil mein Urteil [von mir selbst] gegenüber stellen und so tun, als ob seines notwendig nur die Oberfläche kennen und beurteilen könnte. Umgekehrt kann ich aber auch, wenn ich selbst mit mir unzufrieden bin, mich selbst in das Urteil des Anderen flüchten, das mir dann vorteilhaft ist. Der mit sich selbst Unzufriedene sucht deshalb krampfhaft nach Wiederhall bei den Anderen, bei der Öffentlichkeit" -->Biemel, S. 70 [ja. ja.]

"Die als Ungebundenheit verstandene Freiheit ist ein Zeichen der Unreife" -->Biemel, S.71

"Wir haben keine Garantie, dass unser Leben sinnvoll verläuft" --> Biemel, S. 82

"Gerade der Mangel an Sein ist die Größe des menschlichen Seins, denn er ermöglicht die Freiheit [Wir wünschen etwas, das nicht ist. Deshalb handeln wir]. Der Mensch ist zur Freiheit, sich wählen zu müssen, verdammt.[...] Dem Menschen steht es nicht frei, nciht frei zu sein". --> Biemel, S. 104

"Ich bin kein absolut freies Wesen in dem Sinne, als dass mich nichts beschränke. Zu meinem Dasein gehören faktische BEstimmungen. Aber diese faktischen Bestimmungen werden mir erst vermittelt meines freien Entwurfs zugänglich" --> Biemel, S. 120

"Welche Bedeutung die Dinge für mich haben, in welchen Sinnzusammenhang sie gestellt werden, das geschieht durch mich - so bildet jeder Mensch notwendig seine Welt. [...] Dieser Sinnzusammenhang ist abhängig vom Grundentwurf meiner Selbst" --> Biemel, S. 128

Yo.

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4. März 2002 um 17:32:08 MEZh

sartres welt, teil 2

xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx ja, der pfeifenrauchende franzos ist verantwortlich für den (unter-)titel dieses ...wie lautet das wort, das ich suche...ach ja: exhibitionismus, version weblog xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx ja, für einen eingefleischten narziss mit profilierungsneurose ist es schwer, seine eigene überflüssigkeit einzugestehen. initiation dafür: der ekel. dieser roman über die absurdidät, die sinnlosigkeit, die zufälligkeit des lebens endet durchaus motivierend. nach zweihundert depremierenden seiten kommt der protagonist roquentin auf die idee, dass man etwas tun muss, etwas produzieren muss, zu dem man stehen kann, um seine existenz vor sich selbst - und nur diese instanz zählt, denn es gibt natürlich keinen gott - verantworten zu können. diese einsicht vollzieht sich auf der allerletzen seite. xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
ja, weblogs machen sinn, wenn man seine gedanken sonst nicht zu ordnen vermag, sich aber unter dem druck der öffentlichkeit - haha - dazu verpflichtet fühlt. danke, lieber leser. xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

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4. März 2002 um 16:57:36 MEZh

sartres welt, teil 1

morgen wird der letzte schein für das publizistik-studium gesammelt; dann gibt es keine ausrede mehr, muss die diplomarbeit im brennpunkt des interesses stehen.

groteskerweise wird die morgige prüfung die - nach 12 semestern - erste mündliche sein; ementsprechend wird sie nicht von einem publizistik- oder politikwissenschaftsprofessor abgehalten, sondern von einem philosophen: die reden halt noch, die nehmen sich zeit, obwohl sie genauso überrennt werden. zu fünft werden wir uns morgen in das zimmer von ihm, der ein ganzes semester lang über sartre redete, begeben, um eine stunde lang über sartre zu reden, zu diskutieren, zu philosophieren und anschließend benotet zu werden. so stell ich mir das jedenfalls vor. ich bin überhaupt nicht nervös. (grund überhaupt dafür, als publizistikstudent die letzte prüfung für das publizistikstudium abzulegen: "Nach eigener Wahl sind am Ende des Studiums Lehrveranstaltungen im Ausmaß von 4 Stunden zu absolvieren, welche die Fachgebiete der PKW in historischer oder wissenschaftlicher oder soziologischer Weise erfassen, oder die Fachgebiete der PKW wissenschaftstheoretisch und philosophisch vertiefen."...und da alles leben, alle philosophie kommunikation ist, also sartre, why not.)

jean-paul "verdammt" sartre sagte unendlich viel, unter anderem: "die existenz geht der essenz voraus". wem das unklar ist, der besuche diese interaktive schüler-seite (und sehe sich bei der gelegenheit auch das an). obwohl ich mich seit zwei monaten mit sartre beschäftige war ich dem internetgott dankbar für diese site. recht viel mehr gibt es über sartre nicht zu finden, offenbar sind er und seine philosophie, die auf die verantwortung und die verurteilung jedes einzelnen pocht, derzeit nicht salonfähig oder interessant. das beschreibt auch dieser enthobene, aber beeindruckende und auch treffende text aus der sz von vor knapp zwei jahren, den ich trotz dreimaligen lesens noch nicht ganz verstanden habe. der autor claus koch beschimpft die soziologie, beweint den sieg des kapitalismus, bezeichnet das internet als "egalitätsmaschine" und setzt dem internet die entschlüsselung des genoms entgegen. er kommt zu dem schluss, dass es zu hoffen wäre, sartres denken käme in unsere zeit. das werde ich meinem professor morgen erzählen. irgendwie. nachfragen wird er eh nicht so sehr können, weil vier andere dabeisitzen werden.

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3. März 2002 um 12:59:55 MEZh

seit gestern...

...steht - wieder einmal - der titel für die diplomarbeit endgültig fest: "inszenierte inszenierungen - realitäts-paranoia im neuen amerikanischen mainstream-kino".

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