chez del - hat star wars iii gesehen |
Dienstag, 25. Juni 2002
25. Juni 2002 um 16:00:02 MESZh
schaedelweh hatte folgendes mitzuteilen schallwellen
Wer braucht denn schon Antworten? Selbst schuld, kein Mitleid: Wenn man sich „Schwarzer Rebellen Motorrad Club“ nennt, gemeinhin als aktuelle „Zukunft des Rock ‘n’ Roll“ gehandelt wird und als Erstes einen Song mit dem Titel „Was ist denn bitte mit meinem Rock ‘n’ Roll passiert?“ auskoppelt, dann muss man damit rechnen, dass die Menschheit gefälligst eine Antwort will, und das nicht nur einmal. Die drei Burschen vom „Black Rebel Motorcycle Club“ haben überhaupt nicht gerechnet. Antworten zu finden oder zu geben ist nicht ihr Ding. Sie machen Musik. Rock-Musik. Melodische, gitarrenlastige, traditionelle, dabei wenig originelle, aber verdammt coole und vor allem in Europa im Sog der New Yorker „Strokes“ begeistert aufgenommene Rock-Musik. Wie bei den Strokes steht eine rhetorische Frage im Zentrum: Nach „Is this it?“ diesmal eben „Whatever happened to my rock’n’roll?“ Peter Hayes, Gitarrist und Sänger Total gelangweilt reagieren die Clubmitglieder aus San Francisco, wenn sie ihre eigene Frage von einem Medienvertreter zum wasweißichwievielten Mal gestellt bekommen. Peter Hayes, Gitarrist und Sänger, leiert: „Wichtig ist die Frage. Die Frage ist die Antwort. Das ist meine Antwort. Nächste Frage. Bitte.“ Das Bitte ist wichtig: Rein äußerlich entprechen Peter, Robert und Nick zwar dem Rebellen-Malbuch (schwarzes Leder, schwarze Haare, gelbe Zähne, rote Augen mit Ringen darunter) perfekt. Doch wildes Verhalten, böse Blicke, Schlagfertigkeit, Agitation gegen die Konkurrenz, Gefurze oder wenigstens Kraftausdrücke gibt’s bei ihnen nicht: „Da musst du zu Limp Bizkit oder Eminem gehen, wenn du so etwas willst. Das kannst du von mir aus auch gerne machen. Mir egal.“ Sagt Robert Turner, der nette Bassist. Und gähnt. Schulfreund Peter beschließt sodenn Thema und Gespräch: „Wenn es dir gefällt, gefällt es dir. Wenn nicht, nicht. So einfach ist das.“ Robert Turner, Bassist und Sänger Drei Stunden später steht der „Black Rebel Motorcycle Club“ auf der Bühne des ausverkauften Wiener „Flex“. Nebelschwaden wabern durch den Raum. Weißes Licht strahlt die Musiker von hinten an. Die Konturen sind bewegungslos. Die beiden Frontmänner haben meist die Köpfe gesenkt und die Augen geschlossen. Show ist das keine. Das System ist auf „ohrenbetäubend“ gestellt. Schlagzeug, Gitarre und Bass bauen eine dreckige und schiefe, wuchtige Soundmauer auf. Der Gesang geht darin unter oder auf, man versteht jedenfalls kaum ein Wort. Nur Fetzen. Aber wer will denn was verstehen, wenn alles offensichtlich ist? 90 Minuten lang beschwörte der „Black Rebel Motorcycle Club“ auf großartige Weise einen unfassbaren, unerklärlichen, trotz aller Klischees offenbar noch herumstreunenden Geist. Den haben die drei Burschen aus San Francisco weder erfunden, noch werden sie ihn zu Grabe tragen. Also: Rock on!
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und du? du bist nicht wirklich dabei.
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